Lebendige Natur und lebendige Menschen


Der Physiker und Philosoph Lichtenberg, der im 18. Jahrhundert  in Göttingen lebte, schrieb einmal, dass die  unterhaltendste Fläche auf der Erde für uns  die vom menschlichen Gesicht sei. Ich füge erläuternd  hinzu: Nicht das Gesicht von Fotos oder in Filmen, sondern in der alltäglichen Wirklichkeit. 

Ich erlebe das besonders stark, wenn ich mich im Beekpark aufhalte. Seine Besucher sind ruhig gestellt, keiner in störender Hast. Mit der Zeit lernt man sich kennen, grüßt sich, wechselt kurze Sätze, oft witzige, oft über die begleitenden Hunde, die sich ins „Gespräch“ mit einmischen. Nicht wenige Hunde kenne  ich schon ganz gut. So Eddy, Kyra, Kalle und nicht zu  vergessen den einzigartigen Wilhelm. Junge Paare, die sich bereits an den Händen halten oder eben noch nicht, die ich in diesem Fall oft ermuntere, das zu ändern, quittieren das meistens mit einem Lachen. Spielende Kinder, die es gerne haben, wenn man ihr Können  auf dem Rad lobt. Was kommunikative Dichte betrifft, sind der Höhepunkt auf unseren Spaziergängen drei Schwestern (Saphia, Avia, Evin) und zwei Brüder (Noah, Leon) auf dem Spielplatz unter der Bahn. Im Laufe der Zeit- und die ist hier nötig – haben sie Vertrauen zu uns gefasst und erzählen Interessantes aus ihrem Leben. So wissen wir nicht nur, dass die Familie der Mädchen Zuwachs von vier Wellensittichen bekommen hat, sondern auch, wie sie heißen und wem sie zugeordnet sind. Also eine interessante Information nach der anderen. Auch in dieser Beziehung ist es nie langweilig im Beekpark.

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Eine Antwort zu “Lebendige Natur und lebendige Menschen”

  1. Ich liebe die Geschichten von Onkel Hansen über den Beekpark. Warum? Weil ich in seiner Kolumne in wunderbar lebendigem Stil ein Kleinod beschrieben finde, das mich mit Sehnsucht erfüllt, denn ich kenne inzwischen die Beek mit ihrem Park, den Bäumen, den Blüten, den Besuchern mit ihren Hunden, die verwunschenen Seen im Frühling, Sommer und Herbst – wie alte Bekannte.
    Sie würde mich doch nicht enttäuschen, sollte ich mich vom fernen Breisgau aus auf den Weg machen, um sie zu erleben? Bestimmt nicht!