Zum Inhalt springen Zur Hauptnavigation springen Zur Fußzeile springen

Meine Heimatstadt um 1950

Flensburg wird demnächst Großstadt. Sicherlich ein Anlass zu bedenken, in welche Richtung sich Flensburg entwickeln sollte. Dazu meine sicherlich nicht nostalgiefreie Position, aber wer sagt, dass Nostalgie immer ein schlechter Ratgeber ist?

Ich, Jg. 1939, bin aufgewachsen in einer schleswig-holsteinischen Stadt mit damals ca. knapp dreißigtausend Einwohnern. Die Grundbedürfnisse wie Lebensmittelgeschäfte, Bäckerläden, Fleischereien, Kneipen usw. waren überall in der Stadt fußläufig erreichbar.

In der Innenstadt selbst konnte man alles, auch Außergewöhnliches wie Pelzmützen und Modelleisenbahnen erwerben. Drei Kinos einschließlich Wochenschauen verbanden ihre Besucher mit der Welt. Nachmittags war die Hauptstraße voller Menschen, und man traf dort viele Bekannte, auch junge Menschen, was gerade in Zeiten der ersten Liebe nicht ganz unwichtig war.

Sicherlich war das damalige Leben sehr begrenzt, aber auch sehr intensiv. In der niederdeutschen Sprache von Klaus Groth ausgedrückt „Do weer de Welt so groot!“ So auch das Glück, meine spätere Frau dort kennen gelernt zu haben.

Heute ist diese Stadt eine aus meiner Sicht sterbende. Den Hauptgrund sehe ich im Auto. Warum? Auch weiter entfernte Orte sind nun in kürzerer Zeit mit dem Auto als zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar. Nähe ist kein Argument mehr. Gleichzeitig wird die Natur immer weiter zurückgedrängt.

Deswegen meine ich, dass meine Stadt der Kindheit sehr wohl Anregungen für eine zukünftige Stadtentwicklung enthält. Und die kann in meiner Sicht nur autofrei heißen, die notwendige Bedingung für eine human-ökologische Stadt.

Die dadurch freien Räume können durch verdichtete Bebauung und durch eine Umwidmung der Autostraßen in Straßen für Fußgänger und Radfahrer lebendig gemacht werden. Auch wäre genügend Raum für den öffentlichen Verkehr vorhanden. Grundsätzlich verfügt der Mensch über viel mehr körperliche und geistige Fähigkeiten der Eigenbewegung als die Werbung und bewegungsfaule Menschen uns weismachen wollen. Anders formuliert:

Wirklichkeit entsteht nur beim aktiven Gehen oder Radfahren

3 Kommentare

    • Genau das. Durch die Hilfsbereitschaft der Fahrgäste und (wenn sie sich der nur in Flensburg geltenden Regel widersetzen) Busfahrer ist das kein Problem.
      Durch die Linien 5,8 und 11 sind Tarup (inklusive Hochfeld) und Engelsby mit der Innenstadt verknüpft, egal ob es zum ZOB oder Südermarkt gehen soll.
      Problematisch wird es, wenn Rollatoren, die in offiziellen Regeln nicht erwähnt werden, die 1-2 Rollstuhl-Stellplätze blockieren.
      Grundsätzlich ist ihre Frage aber mit „Ja, einfach mit dem Bus“ zu beantworten.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Skip to content