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Beschlussvorlage der SPD zum Taruper Weg als Fahrradstraße mit dem Zusatz „Anwohner frei“

Die SPD hat am 10.09.2024 im Ausschuss für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung eine Beschlussvorlage präsentiert. Diese Vorlage enthält Pläne und Empfehlungen für die Umwidmung des Taruper Wegs in eine Fahrradstraße.

Einige Gemeinden nutzen Schilder mit dem Hinweis „Anwohner frei“, obwohl die Straßenverkehrsordnung eigentlich nur das Schild „Anlieger frei“ kennt. Unabhängig davon, welches der beiden Schilder eine Kommune aufstellt, sind sie rechtlich gleichbedeutend.

Der Zusatz „Anwohner frei“ oder „Anlieger frei“ bedeutet, dass nur Personen, die direkt an der Straße wohnen oder dort ein Ziel haben (z. B. Anwohner, Besucher oder Lieferdienste), mit motorisierten Fahrzeugen die Straße befahren dürfen. Für den allgemeinen Durchgangsverkehr ist die Straße hingegen gesperrt.

Bei einer Fahrradstraße mit dem Zusatz „Anlieger frei“ wird der Durchgangsverkehr für Autos deutlich eingeschränkt. Das kann zwar den Radverkehr sicherer und attraktiver machen, gleichzeitig könnte es für die Taruper problematisch sein, wenn sie regelmäßig diese Strecke nutzen, um z. B. von Engelsby nach Tarup oder umgekehrt zu fahren. Die Einschränkung würde den Verkehrsfluss stören und längere Umwege für Autofahrer bedeuten, da nur noch Anlieger die Straße befahren dürfen. Dies könnte auch zu einer Verlagerung des Verkehrs auf andere Straßen führen, was für die Bewohner anderer Gebiete zusätzliche Belastungen bedeuten könnte.

Bürger Umfrage zur geplanten Umwidmung des Taruper Wegs in eine Fahrradstraße mit dem Zusatz "Anlieger frei"

  • Ich unterstütze die Umwidmung zur Fahrradstraße mit dem Zusatz "Anlieger frei". (Fördert den Radverkehr und reduziert den Durchgangsverkehr.) (47%, 163 Stimmen)
  • Ich lehne die Umwidmung ab, weil sie den Durchgangsverkehr zu stark einschränkt. (Die Einschränkungen für Autos sind zu groß.) (40%, 139 Stimmen)
  • Ich bin für die Umwidmung zur Fahrradstraße, jedoch ohne den Zusatz "Anlieger frei". (Öffnet die Straße für alle Verkehrsteilnehmer.) (12%, 42 Stimmen)
  • Ich habe keine feste Meinung zur Umwidmung des Taruper Wegs. (Neutral gegenüber der geplanten Änderung.) (1%, 3 Stimmen)

Wähler insgesamt: 347

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Ratsinfosystem / Vorgang SUPA-65/2024

↓Hier gehst zur Beschlussvorlage der SPD ↓

13 Kommentare

    • Eine Fahrradstraße ist eine Straße, auf der Fahrräder Vorrang haben. Autos dürfen hier nur unter bestimmten Bedingungen fahren, müssen sich an die Geschwindigkeit der Radfahrer anpassen und dürfen diese nicht überholen. Radfahrer können die gesamte Fahrbahnbreite nutzen, und die Höchstgeschwindigkeit ist meist auf 30 km/h begrenzt.

  • Ich unterstütze die Idee der Fahrradstraße, da sie das umweltfreundliche und gesunde Radfahren fördert. Mein Hauptanliegen ist jedoch der Zusatz „Anlieger frei“, da er die Durchfahrt für Autofahrer, die die Straße nur passieren wollen, verhindert. Dieser Zusatz schränkt den Verkehr deutlich ein.

  • Liebes Forum Tarup,

    ein fachlicher Hinweis aus der Verkehrsplanung: Die Aussage aus der Umfrage „Ich bin für die Umwidmung zur Fahrradstraße, jedoch ohne den Zusatz „Anlieger frei“. (Öffnet die Straße für alle Verkehrsteilnehmer.)“ ist leider falsch. Das Verkehrszeichen 244 (Fahrradstraße) ohne Zusatzzeichen erlaubt die Einfahrt nur für Fahrräder und Elektrokleinstfahrzeuge. (E-Scooter), dies entspricht vom Grundsatz her einem Einfahrtverbot für alle anderen Fahrzeuge.

    Die von Ihnen vermutlich angedachte Beschilderung wäre beispielsweise mit dem Zusatzzeichen 1024-10 (Pkw frei) zu erreichen. Ob dies dem Ansinnen einer Fahrradstraße entspricht, ist aus fachlicher Sicht fraglich, aber für das Ergebnis Ihrer Umfrage und deren Auswertung ist die Unterscheidung aus unserer Sicht grundlegend.

    Vielen Dank, dass Sie den Taruper*innen eine Beteiligungsmöglichkeit bieten!

    Mit freundlichen Grüßen
    Hannah Köster
    (Verkehrsplanung der Stadt Flensburg)

    • Als Taruperin kaufe ich regelmäßig in Engelsby ein, hauptsächlich mit dem Fahrrad, bei schlechtem Wetter und größeren Mengen aber auch mit dem Auto. Die „Sperrung“ würde dabei einen großen Umweg bedeuten, der an zwei Schulen vorbei führt. Da auch der Einkaufsweg zur Hochfelder Landstraße ein Umweg ist, wenn man das Neubaugebiet umfahren möchte, bitte ich die SPD, diese Idee wieder fallen zu lassen

    • Interessant, dass die Verwaltung sich hier direkt und offenbar ungefragt in eine laufende und sich gerade erste entwickelnde Diskussion innerhalb eines Stadtteilforums (BürgerInnen-Forums) einschaltet. Ob das wohl mit den städtischen Richtlinien vereinbar ist?

      Noch interessanter wäre es zu erfahren, wann genau denn jetzt die seit Langem beschlossene Fahrradstraße endlich kommt, denn für eine Reduzierung und Dekarbonisierung des städtischen Verkehrs bleibt den Verantwortlichen ja nun wirklich nicht mehr viel Zeit.

      Mehr Infos: https://youtu.be/IeY4AT_RnNo

  • Sollte der kommunalen SPD wirklich entfallen sein, dass es seit 2018(!) der gültigen Beschlusslage der Flensburger Ratsversammlung entspricht, den Taruper Weg in eine Fahrradstraße umzuwandeln? Als „Umsetzungshorizont“ der Maßnahme 20 des „Masterplans Mobilität“ wurde seinerzeit 2020 angegeben. Den Politikverantwortlichen ist es also sechs Jahre lang nicht gelungen, eine einfache und kostengünstige Umwidmung dieser Straße vorzunehmen und zum Beispiel radfahrenden Schülerverkehren auf diese Weise mehr Sicherheit gegenüber dem häufig vom Überholzwang gekennzeichneten Kfz-Verkehr zu bieten. Autofahrende können Engelsby weiterhin problemlos über die R-W-Straße und den Trögelsbyer Weg erreichen.

    Der Plan zur inzwischen dringend notwendigen Verkehrswende in Richtung Nachhaltigkeit ist massiv in Verzug geraten, der motorisierte Verkehr trägt weiterhin nicht zum Klimaschutz bei, die Zulassungszahlen steigen bekanntermaßen beständig weiter. Das ist leider ein Politikversagen erster Güte, welches kommende Generationen werden ausbaden müssen. Es ist höchste Zeit, dass gegebene Versprechen endlich eingehalten werden!

  • Als Anwohnerin von Norderlück 1 erlebe ich den täglichen Irrsinn Norderlück /Bäckerweg. Hier geht es nicht um uns alte Leute sondern um die Unversehrtheit der Kinder. Sie kommen mit Schwung auf ihren Rädern aus der stillen Liebe nicht einsehbar für Autos. Mütter mit Kinderwagen und einem Kind an der Hand haben keinen Platz auf dem schmalen Fußweg am Taruper Weg. Ja, der Umweg führt an der Grundschule und dem Kindergarten vorbei, aber der Weg ist durch Ampeln gesichert. Die Richard-Wagner-Straße ist eine breit ausgebaute Strasse mit breitem Fußweg und Radweg. Auch dort gibt es einen Zebrastreifen und eine Fußgängerampel. Die Situation wird sich nach dem Neubau von 60-80 Wohneinheiten am Taruper Weg noch verschärfen. Norderlück ist eine alte schmale Quartiersstraße und keine Durchgangssraße die auch täglich von LKW`s befahren wird. Das Argument wir „Alten“ könnten uns nicht mehr versorgen ist ein schwaches Argument. Denn inzwischen hat sich die Alterstruktur im Quartier Norderlück/ Bäckerweg stark geändert. Viele junge Familien sind in die alten Häuser gezogen.

  • Erst seit unsere Tochter in die Kita Engelsby geht, ist mir aufgefallen, wie unglaublich groß das Verkehrsaufkommen in dieser schmalen Straße ist, und wie schnell und knapp am ebenfalls sehr schmalen Bürgersteig die Autos oft vorbeirauschen. Für kleine Kinder, die dort gerne auch mal mit dem Roller oder Fahrrad (teils noch sehr wackelig) unterwegs sind, entstehen dort regelmäßig lebensgefährliche Situationen.

    „Anwohner frei“ lässt sich praktisch nicht kontrollieren und würde wahrscheinlich wenig ändern, weder an der Anzahl der Autos, noch an den Geschwindigkeiten. Schon jetzt ist dort 30 ausgeschildert, hält viele jedoch nicht davon ab, 60 oder mehr zu fahren. Weiterhin den Kfz-Verkehr zuzulassen würde m.E. nur Sinn machen, wenn mit Bodenwellen, Grüninseln o.ä. Maßnahmen die Fahrtgeschwindigkeiten zwangsreduziert würden.

    Ich gehöre definitiv nicht zu den übervorsichtigen Helikoptereltern und fahre diese Straße selbst auch sehr gerne mit dem Auto, als Abkürzung auf meinem Arbeitsweg. Aber für die Sicherheit unser aller Kinder bin ich bereit, auf diese 3minütige Abkürzung zu verzichten und würde es sehr begrüßen, wenn die Straße für den Kfz-Verkehr komplett gesperrt werden würde.

  • Leider ist mein Eindruck, dass es in Flensburg an einem durchgängen Konzept f.eine Mobilitätswende fehlt. Ich glaube nicht, dass es was bringt, einzelne Straßen f.den Autoverkehr zu sperren. Es sollte einen Plan geben, um ohne Auto in der Stadt mobil zu sein, dies sollte viel attraktiver sein, als mit dem Auto zu fahren!!!
    Ich bin selber Radfahrerin und es ist unangenehm, in einer Straße f.den eingeschränkten Autoverkehr unterwegs zu sein, da die Autofahrenden, die dort fahren dürfen, meist genervt sind und aggressiv fahren!

    • Liebe Anja K,
      diesen Plan namens „Masterplan Mobilität 2030“ gibt es in Flensburg bereits – und zwar schon seit Oktober 2018 ! Es handelt sich um die abgestimmte Beschlusslage der Ratsversammlung. Es wäre also höchste Zeit, die kommunalpolitischen Zusagen endlich umzusetzen, die die dringend notwendige Verkehrswende (zumindest in Teilen) ermöglichen könnten. Mit dem Zeitplan für die Umsetzung des „Masterplans“ ist man allerdings massiv in Verzug geraten, viele, bereits beschlossene Maßnahmen nachträglich abgeändert. Und das _obwohl_ der Kfz-Verkehr, der (ohne Not) für fast 20% aller Emissionen verantwortlich ist, in der „Klimastadt“ Flensburg immer weiter zunimmt. An Expertise hat es den Verantwortlichen nicht gefehlt: Prof. Dr. Olav Hohmeyer (Ex-Berater der Bundeskanzlerin, Uni FL), Prof. Knoflacher (Wien) und Jan Gehl (Stadtplaner aus Kopenhagen) haben bereits ausführlich erläutert, wie Verkehrswende geht und welche Gefahren drohen, wenn wir sie nicht schaffen. Offenbar sind sie auf taube Ohren gestoßen…

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