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In  eigener Sache und eine Anmerkung

Man kann lange suchen bis man den Beekpark als eine öffentlich anerkannte Bezeichnung findet, schlicht deswegen, weil er noch nicht anerkannt ist. Trotzdem weiß man sofort, wenn man dieses Gebiet betritt, dass man in einem Park ist. Auch wenn er noch nicht ein offizieller Park ist, ist man in einem wirklich existierenden Park. Mein Verdienst besteht schlicht darin, das erkannt zu haben und mich intensiv für ihn unter den Namen „Beekpark“ in der Stadtteilzeitschrift „Forum Tarup“ und dort unter „Onkel Hansen“ eingesetzt zu haben.

Das ist keine Willkür und Anmaßung, sondern jede gewachsene Namensgebung verläuft und verlief in etwa immer wie folgt: Ein Mensch oder ein Kollektiv erkennt die Schönheit von etwas, benennt es mit positiven Allgemeinbegriffen (hier Park), und mit einer geographischen Besonderheit (hier Beek). Überzeugt diese Namengebung, wird sie sich im hiesigen Sprachgebrauch durchsetzen und irgendwann in einer Landkarte übernommen werden, also öffentlich Anerkennung finden. Das gilt für jeden gewachsenen Benennungsprozess. Unterbrechen wir diese Tradition in vorauseilenden Gehorsam, ist Schönes noch schneller Gegenstand von sie zerstörenden Eingriffen als jetzt bereits. 

Abschließend eine Anmerkung zum gegenwärtigen Zustand des Beekparks. Im Rahmen der Elektrifizierung eines Teils der Bahnstrecke von Flensburg nach Kiel ist der Bahndamm in Tarup abgeholzt worden. Ob diese Radikalität notwendig war, vermag ich nicht zu beurteilen. Sicher bin ich mir, dass diese Aggressivität auf der gegenüber liegenden Wegseite aus ästhetischen Gründen, auch als Rückzugsgebiet für die vertriebenen Tiere, nicht notwendig war. Mit gleichem Unverständnis sehe ich die gleichzeitig durchgeführten Abholzungen am Weg, der am Sportplatz vorbeiführt.

Welche Motive mögen hier bei den Verantwortlichen wirksam gewesen sein?Vielleicht sind sie vom Ideal der leeren Fläche beherrscht, die sofort für menschliche Projekte problemlos zu Verfügung gestellt werden können. Natur auf Sparflamme könnte man es auch nennen.

4 Kommentare

  • Mit der Abholzung am und neben dem Bahndamm und entlang der Beek geht es mir sehr ähnlich. Selten hat ein Spaziergang durch Tarup so schlechte Laune gemacht. Was für ein sinnloses Wüten.

  • Ich kann die große Aufregung über die Abholzung am Bahndamm und dem sog. Beekpark (Park???) nicht nachvollziehen. Wie bei einem radikalen Rückschnitt eines Knicks, muss zu hoch gewachsener Wildwuchs, morsche und kranke Gehölze auch in diesem Gebiet immer mal wieder auf den Stock gesetzt werden. Ganz schnell werden die Büsche wieder nachwachsen. Ich bin froh, dass man den schönen Weg am Bahndamm nun wieder in voller Breite nutzen kann. Es wäre allerdings schön, wenn die, durch schwere Baufahrzeuge verursachten Schäden am Weg, wieder beseitigt werden würden.
    Die Rodungs-Aktion hat nach meiner Meinung nichts mit der bevorstehenden Teilelektrifizierung der Bahnstrecke nach Kiel zu tun. Es stehen immer noch einige große und gesunde Bäume auf dem Bahndamm.

    • Herr Placzek sie können die große Aufregung über die Abholzung am Bahndamm nicht nachvollziehen, was ich wiederum nicht nachvollziehen kann. Warum nicht?

      Die Maßnahmen zur Knickpflege dienten zumindest ursprünglich dazu, dem Knick so viel Holz zu entnehmen wie möglich, d. h. sie diente allein menschlichen Interessen, nicht der Natur selbst, nicht den Pflanzen und Tieren. Das war auch in Ordnung, wurde auch nicht als Beitrag zum Naturschutz rationalisiert. Bei meiner Großmutter dienten die kleineren Äste, Sprott genannt, zum Feuer anmachen.

      Mein Fazit: Knickpflege dient allein den menschlichen Interessen, Naturschutz dient primär den Tieren und Pflanzen in der Natur. Dass es auch Phasen eines gepflegten Knicks gibt, wo die Natur sich entfalten kann, ist unbestritten, aber eben nicht in allen Phasen, so nicht wie im gegenwärtigen Zustand der Natur am Bahndamm.

      Die Schönheit eines gepflegten Knicks ist auch eine andere als die von Menschen relativ unberührter Natur. Das hat auch was mit der gegenwärtig dominierenden Schönheitsauffassung zu tun, die als Vorbild die Geometrie hat: Schön ist übersichtlich, berechenbar und nutzbar.

      Der Mensch will Herrschaft. Zumal er denkt, dass er es besser weiß als die Natur selbst. Ich frage mich, wie Wälder oder autonome Natur, in menschlicher Sicht unerträgliche Wildnis, überhaupt, ohne menschliche Hilfe ent- und bestehen konnten. Die Art und Weise der Maßnamen am Bahndamm sind aus meiner Sicht der Ausdruck der inzwischen dominierenden Haltung gegenüber der Natur. Sie hat nur dann ein Existenzrecht, wenn sie nicht menschlichen Interessen im Wege steht. Das gilt für das Amazonasgebiet wie dem Bahnhofswald in Flensburg. Nur noch beherrschte Natur, wie Haustiere und Nutzpflanzen, hat Existenzrecht.

      Einige Leser werden vielleicht fragen, was die Zerstörungen im Amazonasgebiet und im Bahnhofswald Flensburg mit dem hiesigen Bahndamm miteinander zu tun hätten. Meine Antwort: Alle drei sind Opfer der gleichen, inzwischen globalisierten Geisteshaltung: Die Bedürfnisse des Menschen sind der einzige unhinterfragbare Wert der Gegenwart. Alles, auch die Natur, hat keinen Eigenwert, sondern ist allein Mittel für den Menschen. Das hat übrigens auch zur Folge, dass die Menschheit zunehmend keine Empathie für Tiere und Pflanzen der Natur hat.

  • Liebe Taruper*innen,
    hinsichtlich der Planung eines Akkuzuges von Flensburg in Richtung Kiel gibt es eine öffentliche Informationsveranstaltung:
    Am 15 Februar 23
    um 18.00 Uhr
    im Technischen Rathaus im Paul Ziegler- Zimmer Schützenkuhle 26.
    Die DB freut sich sicherlich über rege Beteiligung.
    Viele Grüße von Hubert Ambrosius

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