Schönheit und Distanz
An der Beek befindet sich ein kleines Überlaufbecken, dessen Ufer dicht bewachsen ist. Nur zwei oder drei kleine Pfade führen zu ihm hin, die ich aber zumindest zu dieser Jahreszeit nie mehr betreten werde. Warum nicht? Auf dem kleinen See haben sich nämlich Seerosen angesiedelt. Das erste Mal sah ich sie durch eine kleine Lichtung direkt vom Weg. Eingerahmt von grünen Bäumen und Büschen wirkten sie auf mich wie ein zauberhaftes Gemälde. Darauf betrat ich einen dieser kleinen Pfade, um sie mir von Nahem anzusehen. Natürlich waren sie immer noch hübsch, aber irgendwie hatten sie für mich ihre Faszination verloren. Ich denke, dass es für jedes Ding eine optimale Distanz der Wahrnehmung gibt, nicht zu nah, aber auch nicht zu weit. Und das gilt auch für Seerosen.
2 Kommentare
Das gilt auch für geplante Gebäude, sieht man sie auf dem Plan aus der Distanz, sehen sie hübsch und modern aus. Stellt man sie sich dann aus der Nähe vor, können sie bedrohlich und unpassend sein.
Dank für die Erweiterung dieses Gedankens. Beim Schreiben ist mir gar nicht bewusst gewesen, dass es sich bei der optimalen Distanz wahrscheinlich um ein allgemeines Prinzip handelt.