Johanna
Natürlich vermissen wir in Tarup schmerzlich einen Nahversorger und hoffen sehr, ihn irgendwann doch noch zu bekommen. Aber solange keiner da ist, müssen wir improvisieren. Dafür laufen wir an der Beek und Bahn bis zur Ringstraße, also Genuss pur. Dann durch die Bahnunterführung zur Hochfelder Landstraße hin zu REWE. Dieses letzte Stück ist landschaftlich weniger schön, aber erträglich kurz. Beim Betreten des Einkaufzenters fiel mir sofort ein kleines Mädchen zwischen drei oder vier Jahren auf. Sie schob einen kleinen Einkaufswagen voller Elan vor sich hin. Ihr Vater folgte ihr mit Abstand, offensichtlich konnte er mit dem Tempo seiner Tochter nicht mithalten. Mein Eindruck war, sie war mit ihrem Vater einkaufen und nicht der Vater mit ihr. Zielstrebig steuerte sie Regale und Schränke an, holte die von ihr gewünschten Waren allein raus und packte sie in ihren Wagen. Nur in der Fleischerabteilung musste sie wegen ihrer Kleinheit das Feld dem Vater überlassen, passte aber genau auf, dass der alles richtig machte. Und sie nahm sich noch die Zeit, mir zuzurufen „Ich heiße Johanna“. Johanna ist freundlich, selbstbewusst und apart. Sie wird nicht nur eine typische Taruperin, sie ist es bereits. Johanna ist übrigens Ursache dafür, dass ich ihretwegen meinen Einkauf fast vergessen hätte. Dieses Knüllerkind geht mir einfach nicht aus den Sinn.
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